Blüchers Hang zum Schluss-Drama mit neuem Akt

„Wir können doch nicht anders - heben uns die Spannung bis zum Schluss auf“, präzise fasste Marcus Schröder das soeben Geschehene direkt nach der Partie des achten Spieltages zusammen. Das Ergebnis war der dritte Auswärtssieg von Blücher Schenkenberg in Fürstenwerder.

Der Abwehrchef konstatierte seiner neuen Mannschaft eine eher mäßige Leistung, auch Kollege Kai Buchholz schloss sich an. „Zumindest in der ersten Halbzeit ist wenig gelaufen, unser Mittelfelf fand schlicht nicht statt.“ Tatsächlich empfanden wohl auch die 70 Zuschauer am Spielfeldrand das Duell der beiden Teams aus dem Mittelfeld des Klassements nicht wirklich hochklassig. „Von außen muss es ausgesehen haben, als spielten wir eher Tennis mit den vielen hohen Bällen.“ Nahezu ohne Strafraumszenen mussten die Kontrahenten im ersten Durchgang auch ohne eine Art kontrollierten Spielaufbaus auskommen – Ordnung und System weitestgehend Fehlanzeige. Kurz vor dem Wechsel setzte die SG einen zügig vorgetragenen Angriff knapp rechts am Kasten von Nico Grams vorbei (39.). Auf der anderen Seite schoss Steffen Utech den Ball mit dem Pausenpfiff direkt in die Arme von Schlussmann Michael Schulz (45.). Das torlose Remis entsprach zwar konsequent dem Spielverlauf, beide Seiten aber mussten deutlich mehr tun, um am Ende erfolgreich zu sein.

Nach dem Wechsel änderte sich die kämpferische Einstellung der Akteure. Schiedsrichter Sven Dorias aus Schwedt hatte dennoch keinerlei Probleme mit der durchweg sauberen und fairen Partie. Eine einzige Gelbe Karte gegen Fürstenwerders Stürmer Ringo Brentführer (90+1., Foulspiel) war schon die gesamte Palette der persönlichen Strafen gegen die Akteure – kaum ein Wunder, trafen doch die beiden Führenden der Fairplay-Wertung direkt aufeinander. Fußballerisch kamen die Platzherren besser aus der Kabine zurück. Die dickste Chance bislang entstand wieder nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte, bei dem sich Florian Meylahn zunächst verschätzte. Nico Grams musste aus seinem Kasten heraus, Ringo Brentführer aber überlupfte den Blücher-Keeper, so dass nur noch Meylahn im allerletzten Moment direkt auf der Linie retten konnte – das hätte die Führung sein müssen (48.). Danach jedoch drohte die Begegnung wieder einzuschlummern, bis es in der 57. Minute dann doch endlich klingelte. Bei einem nächsten langen Ball der Platzherren stimmte diesmal die Defensivabstimmung zwischen Marcus Schröder und seinem Torwart Nico Grams nicht. SG-Stürmer Richard Schulz sprang dazwischen und köpfte zum 1:0 in die verwaisten Maschen – 1:0 (57.).

Wie der berühmte „Dosenöffner“ wirkte der Treffer, plötzlich kam deutlich mehr Schwung ins Spiel. „Wir wachten richtig auf, vielen in der Mannschaft hätte bis dahin wohl ein Punkt genügt". So empfand auch Kai Buchholz, dem verletzungsbedingt nur die Beobachterrolle neben seinem ebenso angeschlagenen Kapitän Robert Breitsprecher jenseits des Spielfeldes blieb. Beim SV kam Fabian Meylahn für Ronny Siebert (62.) und Jeromé Schulz machte Platz für Michael Jünemann (65.). Zuvor hatte SG-Coach Nado Press bereits Peter Hasenjäger durch Robert Rösler ersetzt (60.). Für die Gäste probierte es Philip Pross erstmals direkt aus 25 Metern, viel zu harmlos (68.). Auch sein Kollege Christopher Trester legte vor: langer Ball über links auf Marcus Schröder, der per Kopf quer auf Steffen Utech flankte. Allein vor Schlussmann Michael Schulz versagten dem 31-Jährigen aber die Nerven und Schulz blieb abermals Sieger (71.).

Deutlich besser lief es dann nach einem weiten Abstoß durch Schröder, den Utech auf Fabian Meylahn verlängerte. Allein vor Torwart Schulz ließ der gerade eingewechselte seinem Gegenüber keine Chance – 1:1 (79.). Die Schlussphase war beiderseits vom Siegeswillen geprägt, es ging hin und her, die besseren Möglichkeiten aber hatten die Gastgeber. Immer wieder gefährlich drückte die SG über rechts und Ringo Brentführer. Nach Flanke in die Mitte musste Nico Grams all sein Können aufbieten, zunächst in der linken und kurz darauf in der rechten Ecke – starke Paraden (82.). Und weiter ging es für die SG, wieder im Doppelpack, zunächst wieder Brentführer über rechts, vor dem leeren Tor aber traf Richard Schulz das Leder nicht richtig – Abstoß (85.). Die Schenkenberger Abseitsfalle schlief auch beim nächsten Vorstoß der Gegner seelenruhig, über links kam das Leder an den Sechzehner, doch auch Robert Rösler scheiterte im Schussversuch (87.).

Spätestens jetzt durften sich die Platzherren nicht mehr beschweren, sie hatten die Entscheidung bereits drei oder vierfach auf dem Fuß. Stattdessen die Gäste: nach einem Freistoß von Vincent Seidel rechts an der Mittellinie flog der Ball links hinaus an den langen Pfosten, wo die SG-Verteidigung Steffen Utech sträflich frei zum Kopfball kommen ließ. Ebenso geschickt wie kontrolliert senkte sich der Ball ins lange Eck (90+1.). Der abermals spektakuläre Schlusspunkt unter eine über weite Strecken wenig glanzvolle Begegnung. Schenkenberg sicherte sich den dritten Saisonsieg und kletterte auf Platz sieben. Als sei es fast schon ‚normal‘ gelang der Sieg zum dritten Mal beim Gegner, was die Blücheraner auf Platz zwei der Auswärtstabelle klettern ließ. Lediglich einen ihrer elf Zähler entstammen den bisherigen vier Heimspielen.

Das aber soll sich in einer Woche endlich ändern, wenn die Borussia aus Criewen in Schenkenberg erwartet wird. Und noch eine Personalie gilt es zu erwähnen: noch trägt er keine Rückennummer, als jüngstes Vereinsmitglied aber dürfte Luca Schulz bereits eingetragen sein und das trotz seines jugendlichen Alters von drei Tagen. Mama Katharina konnte zwar nicht beim Spiel dabei sein, dürfte aber dennoch mächtig stolz sein auf den langjährigen Freund und nun auch Papa. Vielleicht waren es ja Vatergefühle, die Fabian Meylahn nach seiner Einwechslung beim tollen 1:1 antrieben. Zu den anschließenden Feierlichkeiten ist zwar nichts überliefert, die Mannschaft allerdings gratulierte besonders herzlich – wir schließen uns an und wünschen der jungen Familie alles erdenklich Gute


Nach dem Heimspektakel will Blücher auswärts wieder punkten

Die Heimpleite abhaken und einen neuen Anlauf nehmen will am Samstag der SV Blücher Schenkenberg. Bei der SG Parmen/Fürstenwerder will der Aufsteiger weitere Punkte für einen Mittelfeldplatz sammeln.

Die Schlappe vom vergangenen Samstag auf dem heimischen Sportplatz in Schenkenberg wirkte tief und lange nach, kein Wunder. Die auch numerisch ereignisreichen letzten Minuten beim 2:3 gegen deutlich favorisierte Gollmitzer müssen einerseits klar als ärgerlich angesehen werden, dürfen andererseits aber auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Partie eben gerade nicht in dieser hektischen und sehr speziellen Schlussphase verloren ging. „Wir haben die Gegner regelmäßig freundlich eingeladen und es dabei über weite Strecken völlig vergessen, unsere eigenen Treffer anzubringen“, sagte SV-Abwehrstratege Marcus Schröder. Wahrlich nicht allein wunderte sich der 28-Jährige über die lange Torflaute in der Partie – hüben, wie drüben. Bis zur 89. Minute dauerte es immerhin, ehe Vincent Seidel mit seinem zweiten Saisontreffer der schon fast „vergessenen“ Gollmitzer Führung zumindest etwas entgegensetzte. Weder am Können, noch an fehlender Kraft also kann es gelegen haben, wenn in den Schlussminuten drei Treffer fallen, einer verrückter als der andere.

Auch der vermeintliche „Welpenschutz“ als Neuling und Aufsteiger ist längst aufgebraucht, Trainer Matthias Thormann etablierte sein Team inzwischen durchaus achtbar im Mittelfeld der Liga. Die anfängliche Zielsetzung für die Blücheraner, der Klassenerhalt, ist inzwischen der Vorgabe gewichen, in der Endabrechnung mindesten Platz acht erreichen zu wollen. Dieser Rang ist zwar derzeit schon geschafft, stabil aber ist das noch längst nicht.

Es müssen natürlich weiter Punkte her und gerade das dürfte abermals schwierig werden, wenn Blücher-Kapitän Robert Breitsprecher und seine Mitstreiter am Samstag nach Fürstenwerder reisen. Die „neue“ Spielgemeinschaft aus Parmen und Fürstenwerder startete durchaus verheißungsvoll in die Saison, rangiert aktuell auf Platz sechs und birgt immerhin die beste Abwehr aller Kontrahenten in ihren Reihen. Nur vier Gegentore in sechs Spielen, das ist Ligaspitze. Lediglich ein ´Törchen´ auf heimischem Platz, das genügt zu Rang fünf der Heimtabelle. Schenkenberg aber ist durchaus für seine Auswärtsstärke bekannt, kassierte nur vier Treffer in drei Spielen und steht mit elf eigenen Toren auf Platz vier des Auswärtsrankings. Und es lässt sich weiter Hoffnung aus der Konstellation schöpfen: wer bislang gegen die SG traf, der punktete auch.

Und noch eines darf zählen: in allen zehn Blücher-Spielen fielen mindestens drei Tore und mindestens zwei für die Schenkenberger. Einzige Ausnahme: Ligaauftakt gegen Boitzenburg, da war es nur ein Treffer, doch es fehlten gegen den Ligaprimus am Ende nur hauchdünne zwei Minuten zum Remis (1:2, 19. August). Kurzum also: die Mannschaft muss sich abermals punktgenau konzentrieren und motivieren, idealerweise und anders, als in der Vorwoche, bereits zum Anpfiff. Dann könnte es durchaus klappen mit dem oder gar den nächsten Zähler(n).


Blücher Schenkenberg bleibt zu hause sieglos

Oberflächlich scheint das Ergebnis standesgemäß – der klare Favorit aus Gollmitz gewinnt beim Aufsteiger in Schenkenberg torreich und nimmt die verdienten Punkte mit nach Hause. Aber ganz so verlief zumindest für die Aufsteiger dieses siebente Duell in der für sie neuen Kreisoberliga nicht. 

Die Partie brauchte kaum ein Abtasten, sondern begann prompt spektakulär. Nach sechs Minuten brachte Blücher auf heimischem Rasen die erste Chance zustande, den von Vincent Seidel servierten Eckball aber konnte die KSV-Defensive letztlich problemlos klären. In Minute acht aber zappelte dann das Runde hinterm Gollmitzer Schlussmann Andy Holz im Netz. Marcus Schröder jedoch drehte ohne zu jubeln ab, denn das Schiedsrichtergespann um Klaus-Dieter Eisenhuth aus Strasburg erkannte sehr umstritten auf Abseits (6.). Auch die Gäste kamen nun in Gang. Ihr pfeilschneller Linksaußen, Thomas Iwanek, nutzte eine flache Hereingabe in den Strafraum und markierte die Gästeführung – 0:1 (10.). Auffällig dabei war die Passivität, mit der sich die Schenkenberger Defensive auf die Beobachterrolle beschränkte. Weder das Anspiel noch die Vollendung des Treffers wurde ernsthaft gestört. Die zu dieser Saison neu formierte Viererkette um Abwehrchef Marcus Schröder ließ dem Gegner erschreckend viel Raum und so blieb auch dem an sich guten Nico Grams zwischen den Pfosten keine Chance. Letzterer aber tat sich hervor, als er nur fünf Minuten später einen Schussversuch von Sebastian Turowski toll parierte (16.). Nach der Anfangsphase mit gleich mehreren guten Abschlüssen auf beiden Seiten verflachte die Partie zusehends, bis zur Pause geschah nur noch wenig.
Vor dem Wiederanpfiff zog Staffelleiter Thomas Schwarz die Ansetzungen der Viertelfinals im Kreispokal. Die Gollmitzer interessierte dies eher wenig, schied doch das Team von Coach Marco Lenhardt bereits in der ersten Runde beim Kreisligisten in Dedelow aus. Die Schenkenberger hingegen bangten gespannt und mussten sodann konstatierten, ein sehr schweres Los erwischt zu haben. Am 11. oder 12. November geht es zum Tabellenführer nach Boitzenburg, wo sich das Erreichen der Vorschlussrunde als enorme Hürde erweisen dürfte.
Doch zunächst mussten diese Gedanken schnell wieder aus den Köpfen. Blücher-Trainer Matthias Thormann brachte zum zweiten Durchgang Florian Meylahn für Christopher Trester, ansonsten änderte sich zunächst nichts an den Aufstellungen, die Partie aber nahm an Intensität zu. Die Platzherren erarbeiteten sich abermals gute Möglichkeiten, Vincent Seidel (48., 56.), Jeromé Schulz und Robert Breitsprecher (50.) hatten den Ausgleich auf Kopf oder Fuß. Für die Gäste prüfte Thomas Iwanek den Schlussmann der Schenkenberger und scheiterte ebenso (52.). Zehn Tage vor seinem 30. Geburtstag war es dann Iwanek, der sich selbst vorzeitige Präsente bescherte. Im Sommer noch vom zerbrochenen Prenzlauer SC Energie gekommen traf er nun erstmals für den KSV (0:2, 70.) – und das gleich doppelt. Zehn Tore steuerte er seinem blau-weißen Team in den Pflichtspielen der Vorsaison bei, sieben davon in der Kreisoberliga. Quasi auf den Tag genau fünf Monate lag sein letzter Treffer zurück (beim 3:0 gegen Haßleben am 13. Mai), nun gleich ein Doppelpack für den neuen Club. Das 2:0 sollte beruhigend wirken, denn den Schenkenbergern schien an diesem freundlichen Nachmittag kein Torerfolg vergönnt zu sein. „Wie haben die Gegner immer wieder eingeladen und selbst nicht genug gedrückt.“, beschrieb Marcus Schröder das Geschehene aus seiner Sicht. Und noch war ja längst nicht Schluss, das große Spektakel sollte erst noch folgen. Direkt nach dem Treffer prüfte Christoph Schmidt Blücher-Torwart Grams, der das Leder hauchdünn um den Pfosten lenkte (73.). Kurz vor dem Ende kamen die Gastgeber doch noch einmal auf.
Nach schöner Vorarbeit schlenzte Vincent Seidel den Ball geschickt rechts an Andy Holz vorbei ins Netz – angesichts des Aufwandes der verdiente Anschlusstreffer – 1:2 (89.). Und weiter ging's: die Nachspielzeit, vornehmlich entstanden aus einer Verletzungsunterbrechung von Kai Buchholz, lief bereits, da stellte Mario Buhse den alten Abstand wieder her – 1:3 (90+2.). Schiri Eisenhuth hatte die Pfeife zum Abpfiff schon im Mund, da klingelte es abermals – wieder auf der anderen Seite. Jeromé Schulz tankte sich noch einmal tief in die Gollmitzer Hälfte durch und flankte nach innen. Da setzte der in der Halbzeit eingewechselte Florian Meylahn zu einem herrlich Flugkopfball an und markierte das finale 2:3 (90+3.). Das Spiel wurde gar nicht mehr angepfiffen, so blieb es beim fünften Sieg im sechsten Ligaspiel für den KSV, der damit seinen Verfolgerrang vier festigte. Für die Schenkenberger zweifellos ein Rückschlag nach den zuletzt durchaus starken Auftritten, dies vor allem, weil deutlich mehr drin war. Was bleibt, ist das vermeintliche Heimtrauma der Blücher-Elf mit einem mageren Zähler aus vier Ligapartien.


Zuversicht trotz schwierige Ausgangslage bei den Schenkenbergern vor dem 7. Spieltag

[Schenkenberg, us.] Keine Frage, der Saisonauftakt im Sommer funktionierte für die Blücher-Elf zunächst nicht wirklich zufriedenstellend. Allerdings dürfen die beiden Heimniederlagen gegen Liga-Primus Boitzenburg (1:2, 19. August) und den Vierten des Vorjahres, Germania Lychen (2:3, 9. September), wahrlich nicht überbewertet werden. Zum einen gerieten die Partien jeweils reichlich knapp, zum anderen reisten längst etablierte Teams an die Schenkenberger Dorfstraße. Das ereignisreiche 2:2-Remis zwischendrin am zweiten Spieltag in Wilmersdorf (26. Aug.) schaffte zwar den ersten Saisonzähler und damit etwas Entlastung, wirklich angekommen in der neuen Liga aber schien das SV-Team von Coach Matthias Thormann noch immer nicht. Deutlich mehr wirkte die erste kleine Serie, die der Aufsteiger aus der Kreisliga-B sodann hinlegte. Ein starker 3:1-Sieg bei der Landesliga-Reserve des FC Schwedt (16. Sept.) erstaunte durchaus und wurde eine Woche später durch das großartige 2:2 gegen Pinnow noch verstärkt (23. Sept.). Immerhin gelang damit auch der erste Heimpunkt des Neulings und das gegen den Zweitplatzierten des Vorjahres. Abermals eine Woche später dominierten Kapitän Robert Breitsprecher und seine Mannen überragend beim 6:1-Kantersieg in Haßleben (30. Sept.) und notieren inzwischen sehr ordentliche acht Zähler auf der Habenseite. Gute 16 Treffer verteilen sich auf bislang sieben Schützen, nämlich Fabian Meylahn, Jeromé Schulz (je 4 Tore), Steffen Utech (3), Sebastian Schwolow (2), Robert Breitsprecher, Vincent Seidel und Benjamin Münn (je 1) – inzwischen schon eine stabile und belastbare Bilanz. Zählen wir die 17 Treffer aus den drei Pokalerfolgen dazu, ergibt sich eine Torquote von 3,7 pro Spiel (Punktspiele allein: Ø 2,7), was aber noch deutlich unter dem Schnitt der „Dähn-Liga“ liegt (Ø 5,4). Interessanter ist dabei die erwähnte kleine Serie, wonach der SV seit fünf Wochen bzw. fünf Pflichtspielen ungeschlagen ist (vier Siege, ein Remis). Inwieweit sich dies fortsetzen lässt, wird sich am Samstag zeigen, wenn der KSV aus Gollmitz nach Schenkenberg kommt. Interessant insofern, weil sich die Partie schon im Vorfeld zumindest gedanklich vergleichen lässt, z.B. über den anderen Aufsteiger aus der Kreisliga, die Fortuna aus Schmölln. Blücher siegte am vergangenen Samstag mit 5:0 gegen die Schmöllner und auch dem KSV gelang ein Sieg in gleicher Höhe eine Woche zuvor in der Liga, nämlich gegen Schmölln. Die erwarteten Gäste jedoch erkämpften vor allem durch eine starke Defensive (nur 3 Gegentreffer!) bereits vier Siege und verbuchten damit zwölf Zähler zu ihren Gunsten. Allerdings gelang dem KSV-Team von Trainer Marko Lenhardt dabei erst ein Auswärtssieg bei den zuletzt schwächelnden Borussen in Criewen – auf des Gegners Platz steht ein Torverhältnis von „nur“ 3:3 zu Buche. Im gewissen Sinne empfangen also heimschwache Blücheraner auswärtsschwache Gollmitzer. Die langjährige Bilanz der beiden Teams im direkten Duell spricht zwar klar für die Gäste, verstecken aber sollten sich die Blauen keineswegs. Wie genau die Partie verläuft und vor allem endet, lässt sich am besten wieder live beobachten – seid also dabei und unterstützt Euer Team lautstark aber fair, am Samstag ab 14 Uhr auf dem Sportplatz in Schenkenberg.

..:: Ulrike Schwahn, 11. Oktober 2017 ::..


Blücher-Team besteht die „Top-16-Herausforderung" äußerst souverän.

[Schenkenberg, us.] Insgesamt 60 Teams hatten gemeldet, 58 traten letztlich an. Fünfzig Partien sind absolviert, eines aber stand im Lübzer Kreispokal der Uckermark bereits fest, bevor am 11. August überhaupt der erste Ball des Wett­ bewerbs in Gartz rollte: ein neuer Titelträger muss her, eine Titelverteidigung ist ausgeschlossen. Nach dem traurigen Pleite-Niedergang des Pokalsiegers der beiden vergangenen Spielzeiten, dem SC Energie Prenzlau, wurde das Start­ klassement entsprechend umsortiert und ging eine Woche vor dem Liga-Auftakt in die erste Runde. Am Samstag stand für die Blücher-Elf von Trainer Matthias Thormann in der bereits dritten Pokalpartie das erste Heimspiel an, es sollte das mit Spannung erwartete direkte Duell der beiden neuen Kreis-Oberligisten aus der „Dähnliga" werden, das einzige in diesem Achtelfinale. Auf dem heimischen Sportplatz erwarteten Schenkenbergs Kapitän Robert Breitspre­cher und seine Kollegen den in der Vorsaison unterlegenen Finalisten der SV Fortuna aus Schmölln. Der aktuell Achte der Liga empfing den derzeit Zehntplatzierte - zwei Aufsteiger aus den Kreisligen unter sich. Die Platzherren qualifi­zierten sich nach jeweils deutlichen Siegen in Vietmannsdorf (7:1, 12. Aug.) und bei der „zweiten" des FC Grünow (5:2, 3. Sept.) sicher für die Runde der letzten Sechzehn. Schmölln hingegen probierte sich zunächst im Landespokal, schei­ terte allerdings daheim gegen den Brandenburgligisten aus Neuruppin vor großartigen 120 Zuschauern deutlich mit 1:7 (12. Aug.) und „stieg ab" in den Kreispokal. In der „zweiten Runde" ging's für Trainer Detlev Wuttke und seine Fortunen zum Kreisligisten nach Röddelin, wo 60 Besucher ein sicheres 4:2 für die Gäste erlebten (3. Sept.). Nun stan­ den sich beide Teams also direkt gegenüber und stritten um den Einzug ins Viertelfinale. Schmölln zog sich weit zu­ rück, ließ Blücher spielen und wartete an der Mittellinie auf Kontermöglichkeiten. Trotzdem genügte ein herrlicher Breitsprecher-Pass tief links hinein in die Fortuna-Hälfte, wo Jerome Schulz präzise startete und direkt zur Führung traf {1:0, 7.). Die Platzherren blieben weiter tonangebend, Ronny Siebert war nach gutem Zuspiel nah am 2:0, schei­terte jedoch im Abschluss (28.). Kurz vor der Pause musste Blüchers Kai Buchholz nach einem intensiven Zweikampf angeschlagen vom Platz, ihn ersetzte Phillip Pross (41.). Der erste Durchgang blieb ansonsten eher ereignisarm, nach dem Seitenwechsel suchten die Gastgeber energischer die Entscheidung. Kaum lief die Partie wieder, da setzte sich Sebastian Schwolow in Richtung Schmöllner Strafraum durch und probierte es aus 20 Metern. Der eigentlich fast harmlose Distanzschuss geriet erst dadurch gefährlich, dass die Hintermannschaft der Gäste das Leder noch abfälsch­ te und damit unerreichbar für Schlussmann Marcus Lüdtke machte - 2:0 (49.). Die Schenkenberger Akteure bejubel­ten gemeinsam mit der Mehrzahl der 45 Zuseher den Ausbau der Führung, während bei der Fortuna das Stirnrunzeln ob der eigenen Unzulänglichkeiten insbesondere im Spielaufbau zunahm. Und wieder dauerte es nur vier Minuten, bis Vincent Seidel eine Ecke von links scharf und punktgenau direkt vor den Lüdtke-Kasten servierte. Der Keeper verpass­te, nicht aber Stürmer Michael Jünemann. Per Kopf markierte er den 3:0-Treffer, der bereits mehr als eine Vorent­scheidung widerspiegelte. Schmölln kam auch fortan kaum in aussichtsreiche Abschlusssituationen, die Blücheraner verteidigten stabil und schirmten ihre Gefahrenzone bestens ab. Spektakulär wurde es dann aber doch noch einmal rund um die 75. Minute. Die Gäste ließen ihre Gegner weiterhin spielen und probierten es taktisch mit der Abseitsfal­le. Das bringt allerdings nach vorn eher wenig und kann durchaus auch schief gehen. So geschehen in Minute 72, als Jerome Schulz und Ronny Siebert gemeinsam diese imaginäre Linie regelkonform überwanden. Schulz legte von halb­ links unbedrängt quer, ehe Siebert unhaltbar vollstreckte - 4:0 (72.). Der Vorwärtsdrang der Platzherren blieb unge­bremst und hatte weitere Folgen. Der nächste Angriff rollte auf den Fortuna-Strafraum zu, gerade erst eingewechselt (kam für Michael Jünemann, 63.) setzte sich Benjamin Münn über rechts sehenswert durch. Der Fortuna-Versuch ei­ner Verteidigung in der eigenen Box schlug fehl - auf Foulstrafstoß und Gelb entschied Referee Paul Petermann aus Templin, die erste Karte in diesem Spiel. Der so Beschuldigte aber haderte mit dem Urteil und fand zudem offenbar wenig anständige Worte. Petermann korrigierte sein Urteil nicht etwa, sondern schraubte die Strafe prompt noch herauf und schickte den Sünder vorzeitig zum Duschen (Gelb/Rot, 75.). Mit dem fälligen Elfmeter verlud Marcus Schröder Torwart Lüdtke und netzte sicher unten links zum finalen 5:0 ein (76.). Die Gäste in Unterzahl und angesichts des Rückstandes abgeschlagen brachten kaum mehr Kreatives zusammen und so blieb es beim sehr deutlichen Erfolg der Schenkenberger, die nun mit Spannung der Auslosung des Viertelfinals harren. Als mögliche Gegner stehen mit Schönow, Grünow, Gartz und Templin noch vier der sechs gestarteten Landesklasse-Vertreter sowie mit Schwedt II und Boitzenburg zwei von ehemals 14 Kreis-Oberligisten bereit. Komplettiert wird das Feld der „Besten Acht" durch die „Zweite" aus Templin als Kreisligist. Gespielt werden die Partien um den Einzug in die Vorschlussrunde am 11./12. November.

:: Ulrike Schwahn, 8. Oktober 2017 ::

Blücher mit; Nico Grams - Marcus Schröder, Ronny Siebert (77. Tobias Becker), Robert Breitsprecher {SF). Christopher Trester. Vlncent Seidel, Jerome Schulz, Franko Buchholz, Kai Buchholz (41. Phillip Pross), Michael Jünemann (63. Benjamin Münn), Sebastian Schwolow
Tore; 1:0 Jerome Schulz (7.), 2:0 Sebastian Schwolow (49.). 3:0 Michael Jünemann (53.), 4:0 Ronny Siebert (72.),5 :0 Marcus Schröder (76.)
Schiedsrichhter: Paul Petermann (Templin) - Peter Mikolajczak (Haßleben), Harald Gest (Klockow)
Zuschauer :45